Gipfelstürmer
Mithilfe von hochwertiger und effizienter KHS-Technik klettern die Umsätze von verpacktem Wasser in Uganda in immer neue Höhen. Das Bewusstsein für den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen wächst mit – ein Beispiel, das Schule machen kann.
Im Rwenzori-Gebirge im Nordwesten Ugandas ist der Margherita Peak mit 5.109 Meter der dritthöchste Berg Afrikas. Vielen Bergsteigern gilt das Massiv als die attraktivere Alternative zum eher überlaufenen Kilimandscharo. Trotz seiner Lage unmittelbar am Äquator sind die umliegenden Gipfel vergletschert – noch. Die Region, ein besonders üppiger und artenreicher Lebensraum für die afrikanische Flora und Fauna, wurde aufgrund ihrer ökologischen Bedeutung 1994 von der UNESCO als Weltnaturerbe ausgezeichnet. Die nebligen Regenwälder, aus denen die teils bizarren Felsen weit herausragen, sorgen für eine mystische Aura. Jährlich fallen hier bis zu 3.000 Millimeter Regen pro Quadratmeter. Das führt zur Bildung vieler Flüsse, von denen einige den Weißen Nil speisen.
Wachstumsprodukt Wasser
Da ist es naheliegend, dass sich auch eine der nach eigenem Bekunden besten und größten Mineralwassermarken Ugandas Rwenzori nennt und den Gebirgszug im Logo führt. Abgefüllt wird das Produkt knapp 300 Kilometer vom Margherita Peak entfernt – in Namanve im Grossraum Kampala, der ugandischen Hauptstadt. Als die Rwenzori Bottling Company 1993 an den Start ging, hatte sie mit der Herausforderung zu kämpfen, dass in Flaschen abgefülltes Wasser noch ein relativ neues und vielen Menschen in Afrika bislang unbekanntes Produkt war. Das hat sich seitdem deutlich verändert: Der Verkauf von abgepacktem Wasser ist in ganz Uganda, insbesondere in den städtischen Zentren, regelrecht explodiert – und selbst heute noch betragen die jährlichen Wachstumsraten 10 Prozent und mehr. Verantwortlich dafür ist das wachsende Bewusstsein, dass es gegenüber Leitungswasser sicherer ist, eine bessere Qualität aufweist und dass es eine Marke mit einer langen Tradition ist.
Diese nimmt Rwenzori für sein Produkt Pure Natural Mineral Water in besonderem Maße in Anspruch: Vor allem Verbraucher der Mittel- und Oberschicht schätzen das stille Wasser, das mit seinem guten Geschmack, einer ausgewogenen Mineralisierung und der absoluten bakteriologischen Reinheit überzeugt. Dafür sind sie auch bereit, den im Vergleich zum Wettbewerb rund 30 Prozent höheren Preis zu bezahlen. Entsprechend hoch sind auch die Erwartungen an die Verpackung des Premiumprodukts in PET-Flaschen. Selbst die Verschlusskappen werden in Eigenregie hergestellt.
Potenzial ausschöpfen
2014 wurde die Rwenzori Bottling Company von der in Süd- und Ostafrika tätigen Coca-Cola Beverages Africa (CCBA) akquiriert. Teil der neuen Strategie ist es, renommierte Mineralwassermarken vor Ort in die eigene Gruppe zu integrieren, um sie weiterzuentwickeln. Mit zielgerichteten Marketingmaßnahmen kann das Wachstumspotenzial wirkungsvoll ausgeschöpft werden – neben Uganda erfolgt das bereits in Kenia, Ghana und Äthiopien.
Auch bei Rwenzori gibt es Pläne für das weitere Wachstum der Wassermarke, die in Uganda bereits einen Marktanteil von rund 65 Prozent verzeichnet. Im Stammwerk mit drei kleineren Abfüllanlagen ist räumlich keine Kapazität für eine neue Produktionslinie vorhanden. Stattdessen erfolgt die Expansion auf dem nur ein paar hundert Meter entfernt liegenden Gelände der CCBA-Tochter Century Bottling Company. Insgesamt 10 Millionen US-Dollar investiert die Gruppe – rund zwei Drittel des für Uganda geplanten Budgets für 2018.
Überzeugende Technik
Der Zuschlag für die neue PET-Linie ging an KHS. Das Paket umfasst einen InnoPET Blofill Streckblas-Füllerblock mit einer Leistung von bis zu 25.000 500-Milliliter-Flaschen pro Stunde, sowie eine Innoket-Neo-Etikettiermaschine. „Das ist die zweite Wasserlinie, die CCBA innerhalb kürzester Zeit bei uns bezieht“, freut sich Denise Schneider-Walimohamed, Managing Director von KHS East Africa. „Letztes Jahr haben wir bei Voltic in Ghana eine fast identische Linie montiert. Eigentlich verbinden viele Kunden in der Region mit KHS bisher eher höhere Kapazitäten von bis zu 80.000 Flaschen pro Stunde. Mit diesen beiden Projekten konnten wir beweisen, dass KHS auch im niedrigen Leistungsbereich sehr gute Wasseranlagen anbietet.“ Inzwischen werden in Afrika alle Leistungsstufen nachgefragt, und in der von Executive Vice President Markus Auinger geführten KHS-Market Zone Middle East/Africa die meisten Wasseranlagen verkauft.
Besonders beeindruckt hat die Firma der Innofill-PET-NV-Wasserfüller – der erste für stilles Wasser, den Coca-Cola Beverages Africa in Uganda bisher angeschafft hat. Auch mit anderen Projekten, die KHS für CCBA in Uganda realisiert hat, konnte der Dortmunder Systemanbieter punkten. Dazu zählt eine 2015 installierte PET-Linie für karbonisierte Coca-Cola-Erfrischungsgetränke in Mbarara: „Dort haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht. Wir wissen, dass wir uns auf kurze Lieferzeiten, eine schnelle Montage und Inbetriebnahme sowie auf die kompetente Unterstützung und hohe Flexibilität des Teams von KHS verlassen können“, erklärt Edward Ojede, Projektmanager bei CCBA in Uganda.
»Wir wissen, dass wir uns auf die kompetente Unterstützung und hohe Flexibilität des Teams von KHS verlassen können.«
Projects Manager bei CCBA in Uganda
Flaschenkompetenz
Hervorzuheben ist die Hilfestellung durch die KHS-Experten des Bottles & Shapes™-Programms. Sie bringen ihre Kompetenz in der Flaschenentwicklung und -optimierung mit ein. Ergebnis ihrer Beratungsleistung sind unter ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten optimierte PET-Flaschen. Diese glänzen zugleich mit hundertprozentiger Linientauglichkeit und entsprechen den Designvorstellungen des Kunden.
Hochoffiziell in Betrieb genommen wurde die Linie im Mai 2019 durch den Präsidenten von Uganda, vertreten durch die Ministerin für Handel, Industrie und Genossenschaften. Die Produktion läuft allerdings schon seit Anfang des Jahres – und zwar völlig reibungslos. Die Leistungswerte der neuen Anlage haben die hohen Erwartungen bei CCBA noch übertroffen: „Wir erzielen eine Linieneffizienz von 98 Prozent“, freut sich Conrad van Niekerk, Managing Director von CCBA Uganda. „Und die Rwenzori-Wasserlinie produziert rund um die Uhr – sieben Tage in der Woche. Ihre Zahlen und die aus Mbarara sind die besten Ergebnisse in der gesamten Gruppe.“ Auch wenn die erweiterte Kapazität bereits an ihre Grenzen stößt – entscheidend für den Ausstoß von CCBA ist die Verfügbarkeit des Wassers, das in Uganda eine begrenzte und daher kostbare Ressource darstellt.
Neben der Effizienz wird das Thema Nachhaltigkeit für Getränkehersteller in Uganda ebenso wie im Rest von Afrika zunehmend wichtiger. Auch hier kann CCBA punkten: Unter dem Motto ,World Without Waste‘ möchte CCBA helfen, bis zum Jahr 2030 100 Prozent der verkauften PET-Flaschen zu sammeln und wiederzuverwerten. Plastic Recycling Industries, eine eigens für diesen Zweck gegründete und zu CCBA gehörende Recycling-Initiative, kauft gesammelte PET-Flaschen von Verbrauchern ab, um sie anschließend in den erneuten Werkstoffkreislauf zu bringen. Wenn viel mehr Unternehmen diesem Beispiel folgen und dadurch den Klimawandel aufhalten können, werden die Gletscher des Rwenzori-Gebirges noch lange ihre Schönheit bewahren.
Noch Fragen?
Denise Schneider-Walimohamed
KHS East Africa Ltd.
+254 733 611 253 denise.schneider-walimohamed@khs.com