
Punktlandung
Rechtzeitig zum Start der Hauptsaison steigert der Softdrink-Abfüller SLMG Beverages seine Kapazität am Standort Chhata um 35 Prozent. Maßgeblich daran beteiligt: Ein InnoPET TriBlock von KHS – diesmal für das Coca-Cola-System in Indien.
Mit über 240 Millionen Einwohnern ist Uttar Pradesh im Norden Indiens der bevölkerungsreichste Bundesstaat des Subkontinents. Zugleich trifft man dort auf einen repräsentativen Querschnitt des ethnisch, sprachlich und religiös extrem heterogenen Landes, da speziell hier die Kulturen des Nordens mit denen des Südens aufeinandertreffen. Extrem ist auch das Klima: Während der heißen Monate März bis Juli können die Temperaturen auf Werte von bis zu 50 Grad Celsius steigen. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist da für die Bewohner der Region überlebenswichtig.

Neben Klassikern des Coca-Cola-Portfolios werden in Chhata auch eher nationale Produkte wie Thums Up, das an den Geschmack der Betelnuss erinnert, und die Limettenlimonade Limca abgefüllt.
Riesiges Marktpotenzial
Entsprechend riesig ist das Potenzial für die Getränkeindustrie. Bis vor fünfzehn Jahren waren kohlensäurehaltige Erfrischungsgetränke noch ein Privileg für reiche und mittelständische Familien. Das hat sich verändert: Inzwischen sind Limonaden für alle Schichten erschwinglich und zugänglich, was angesichts der logistischen Herausforderungen in Indien keine Selbstverständlichkeit ist.
Größter Coca-Cola-Bottler Indiens
Ein Big Player im Land ist Coca-Cola India. Der Konzern selbst übernimmt vor Ort insbesondere die Markensteuerung und das Marketing. Produktion und Distribution erfolgen ausschließlich durch unabhängige regionale Abfüller. Deren größter ist SLMG Beverages, ein Zusammenschluss von vier Bottlern, die jeweils von Brüdern der Unternehmerfamilie Ladhani geführt werden. Seit über 30 Jahren sind sie für Coca-Cola in Uttar Pradesh und benachbarten Regionen tätig. Zuletzt hatte man sich durch die Übernahme eines weiteren Abfüllers die Lizenz für den Bundesstaat Bihar gesichert. Künftig versorgt das Unternehmen damit rund 350 Millionen Menschen mit Erfrischungsgetränken. Einer von acht zugehörigen Abfüllbetrieben steht in Chhata unweit der kulturell bedeutenden Metropole Agra mit dem weltberühmten Taj Mahal.

Der InnoPET TriBlock besteht (von rechts nach links) aus Streckblasmaschine, Rollfed-Etikettierer sowie Füller und verarbeitet pro Stunde bis zu 48.000 Einweg-PET-Flaschen.

Der InnoPET TriBlock von KHS ist das Herzstück der sechsten und neuesten Getränkelinie von SLMG Beverages am Standort Chhata.
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die neue KHS PET-Linie mit dem InnoPET TriBlock im Einsatz bei SLMG Beverages in Chhata.
Wachstumsmotor TriBlock
Die neueste von sechs Getränkelinien in Chhata wurde von KHS geliefert und installiert: Herzstück ist der InnoPET TriBlock, eine besonders platzsparende und modular aufgebaute Blocklösung bestehend aus Streckblasmaschine, Rollfed-Etikettierung und Füller. Verarbeitet werden darauf bis zu 48.000 Einweg-PET-Flaschen pro Stunde mit einem Volumen zwischen 250 Milliliter und 2 Liter. Während der Hochsaison liegt der Fokus vor allem auf den kleinen Single-Serve-Formaten. Rund 15,4 Millionen Behälter füllt der Betrieb inzwischen jährlich ab.
„2023 ist unser Ausstoß gegenüber dem Vorjahr um fast 35 Prozent gestiegen, und 2024 sind wir erneut um 25 Prozent gewachsen“, erklärt Sriharsha Chilukuri, der den Standort als Senior General Manager leitet. „Rund 60 Prozent unserer Softdrinks in PET-Flaschen produzieren wir auf der neuen Anlage.“

Die Partner begegnen sich auf Augenhöhe und pflegen ein Verhältnis, das über die übliche OEM-Kunden-Zusammenarbeit hinausgeht.

Ziehen gemeinsam an einem Strang (von links nach rechts): Suresh K. Arora, SLMG; Arne Andersen, KHS, Hamburg; Sriharsha Chilukuri, SLMG; Dharmesh Baria, KHS Machinery, Indien.
Hohes Tempo vorgelegt
Mit KHS verbindet SLMG Beverages eine lange Zusammenarbeit. „Seitdem wir für Coca-Cola abfüllen, beziehen wir bereits Maschinen von KHS“, sagt Chilukuri. Jüngstes Beispiel sind zwei Plasmax-Maschinen, die PET-Flaschen von innen mit einer hauchdünnen Glasschicht versehen. Diese schützt vor Sauerstoffeintrag und CO2-Verlust, bewahrt so den Geschmack und verlängert die Haltbarkeit. Mit dem für seine geringen Verbräuche bekannten InnoPET TriBlock konnte sich der Dortmunder Systemanbieter nun das erste gemeinsame Linienprojekt sichern. Wichtige Kriterien für den Zuschlag waren technologische Aspekte wie Effizienz sowie die eigene Rollfedstation zur Heißleim-Rundumetikettierung. Ausschlaggebend war zudem die Zusage für eine schnelle Umsetzung rechtzeitig zum Beginn der Hauptsaison: Während dieser wenigen Monate werden rund 80 Prozent des Jahresumsatzes erzielt. Von der Anlieferung der Maschinen über die Installation bis zur Validierung der ersten Flasche vergingen lediglich 40 Tage – ein außergewöhnliches Tempo, wie Chilukuri zufrieden feststellt.
Stolz auf diese Leistung kann vor allem das lokale Team der indischen KHS-Produktionsstätte in Ahmedabad sein: Außer der Lieferung von selbst vor Ort hergestellten Transporteuren und Palettierern übernahm es zusätzlich die Installation und Inbetriebnahme der Linie.



Eines der Kriterien für den Zuschlag zugunsten von KHS war die eigene Rollfedstation zur Heißleim-Rundumetikettierung.
Überragende Performance
Das Ergebnis hat alle Beteiligten überzeugt. „Bei der Abnahme lief die Linie zehn Stunden störungsfrei“, erinnert sich Dharmesh Baria, Project Manager After Sales and Service bei KHS. „Das bedeutet eine Performance von 99,96 Prozent.“
Erfolgsfaktor lokale Präsenz
Neben der Technologie schätzt Chilukuri vor allem das Miteinander: „Unser Verhältnis geht über die übliche OEM-Kunden-Zusammenarbeit hinaus. Als Geschäftspartner begegnen wir uns auf Augenhöhe und verstehen uns als ein Team, das gemeinsam an einem Strang zieht.“ Einen wichtigen Grund dafür sieht er in der lokalen Präsenz: „Das ist ein differenzierender Faktor. Die KHS-Experten sind für uns jederzeit erreichbar und wir können uns darauf verlassen, dass wir genau den Support bekommen, den wir brauchen.“
„Wir können uns darauf verlassen, dass wir von KHS jederzeit genau den Support bekommen, den wir brauchen.“
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Senior General Manager von SLMG Beverages in Chhata, Indien
Das SLMG Beverages viel vor hat, ist offensichtlich: Fast 400 Millionen Euro hat der Abfüller in den letzten Jahren in modernste Produktionsanlagen investiert. Jährlich wächst man bisher um rund 20 bis 25 Prozent – und will mehr: 2025 beabsichtigt das Unternehmen über eine Milliarde Euro umzusetzen – nicht zuletzt dank seiner jüngst erfolgten regionalen Expansion. Damit wird SLMG Beverages den größten Teil des Umsatzes von Coca-Cola im bevölkerungsreichsten Land der Erde erwirtschaften – partnerschaftlich unterstützt von KHS.
FAKTENCHECK
KHS in Indien
Hauptsitz und Werk der KHS Machinery Pvt. Ltd. befinden sich in Ahmedabad im westindischen Bundesstaat Gujarat. Weitere Büros sind in Delhi, Mumbai, Chennai und Hyderabad.
Hergestellt werden fast alle KHS-Abfüll- und Verpackungssysteme (Ausnahme: Streckblasmaschinen und Plasmax-Barrieretechnologie) für die Getränkeindustrie.
Von rund 500 Mitarbeitern arbeiten etwa 70 im Bereich Engineering und Design, bis zu 200 in der Konstruktion sowie circa 90 im After Sales und Service.