Illustrative Darstellung einer  Hand, die ein Telefon mit einer Rakete auf dem Bildschirm hält
KHS ConnectApp Guide

Über den Wolken

12.06.2024,

3 Min. Lesedauer

Die digitalen Leistungen von KHS werden um das ConnectApp-Portfolio erweitert, das Kunden zu mehr Effizienz und Transparenz verhilft. Den Anfang macht eine Anwendung, die Wartungs- und Instandhaltungs­arbeiten beim Betrieb von Abfülllinien unterstützt. 
 

Mit der Implementierung eines Edge Device in seine neuen Produktionslinien hat der Dortmunder Systemanbieter 2023 die Voraussetzungen für die cloudbasierte Zusammenarbeit geschaffen. Beim Edge Device handelt es sich um einen Industrie-PC, der bereits standardmäßig im Netzwerkschrank installiert ist. Es ist zunächst deaktiviert und soll die Verbin­dung zu der KHS-Cloud ermöglichen. Der Vorteil für ­Kunden ist, dass ihre Linien direkt „IIoT-ready“ sind. Werden künftige digitale Lösungen in Form von KHS ConnectApps erworben, kann das Edge Device schnell und einfach remote aktiviert werden. „Damit haben wir die Grundvoraussetzung für kommende IIoT-Anwendungen geschaffen, die industrielle Prozesse mit höherer Konnektivität und Intelligenz versehen“, freut sich Deniz Ulutürk, Product Manager Digital Products bei KHS. Auf diesem Weg ist man nun einen entscheidenden Schritt weiter gegangen: „Unter hohen Sicherheitsanforderungen schafft die Aktivierung eine verlässliche Schnittstelle zur KHS-Cloud. Sie erlaubt es uns, Getränkeherstellern künftig vielfältige Software­anwendungen beziehungsweise Apps zu bieten.“ Bereits heute profitieren Kunden von einer Dashboard­funktion, die über das Kundenportal KHS Connect erreichbar ist und den Maschinenstatus, die Performancekennzahlen sowie den Termin der nächsten fälligen Wartung anzeigt.

In unserem Video zeigen wir Ihnen

die praktischen Funktionen der neuen KHS ConnectApp Guide.

Hier gehts zum Video

Ziel: Verbesserung der OEE¹

Ziel ist es, ein vernetztes Umfeld zu schaffen, das die Customer Experience über den gesamten Lebenszyklus der Linie verbessert. „Mit dem gesamten digitalen KHS-Portfolio wollen wir für unsere Kunden vor allem eine Verbesserung der OEE¹ erreichen – dafür verfolgen wir im Wesentlichen zwei Stoßrichtungen“, erklärt Ulutürk. „Erstens geht es darum, die Verfügbarkeit unserer Anlagen zu erhöhen, indem wir eine Verkürzung der Umrüstzeiten ermöglichen und die Stillstandszeiten reduzieren. Dafür sorgen zum Beispiel die sofortige Erkennung von Störungen sowie eine digitale Unterstützung bei deren schneller Behebung. Zweitens wollen wir den laufenden Betrieb unserer Abfüll- und Verpackungs­linien noch effizienter, einfacher und schneller machen. Mit Hilfe nützlicher digitaler Tools, die Informationen rund um die Anlage bereitstellen, wird der Maschinen- und Linienbetrieb sowohl für Bediener als auch für das Wartungspersonal unterstützt und vereinfacht.“ Daraus resultierten für Kunden gleich drei Mehrwerte, wie Ulutürk betont: Der Zugang zur Wartungsdokumentation werde erleichtert und die Kommunikation zwischen Stakeholdern unterstützt. Zudem schaffe man einen Wissensspeicher.

Ein Mann, der ein Telefon benutzt, um eine Maschine zu steuern

Die KHS ConnectApp Guide unterstützt den reibungslosen Ablauf von Instandhaltungen mit Wartungs­an­wei­sun­gen, Störungs­er­fassung und Doku­men­ta­tion.

Im Dashboard – hier schematisch dar­ge­stellt – werden unter anderem der Ma­schinen­status, Per­for­mance­­kenn­­zahlen sowie der Termin der nächsten fälligen Wartung angezeigt.

Weitere Informationen über die KHS ConnectApp Guide und andere digitale Lösungen finden Sie auf khs.com

Read more

Vorkonfigurierte Wartungsanweisungen

Die erste bereits verfügbare App trägt den Namen KHS ConnectApp Guide. Ihre drei Kernfunktionen umfassen Hinweise zur Instand­haltung, das Erfassen von Störungen und das Führen eines Logbuchs. Dafür stellt sie durch KHS vorkonfigurierte maschinen­spezifische Wartungsanweisungen in Form von digitalen CILT²-Listen bereit, die in der Anwendung viel zugänglicher und smarter als bisher zur Verfügung stehen. Sie ermöglichen es, Aufgaben zeitlich zu planen, auszuführen und abzuhaken. Optional können Maschinen an die KHS-Cloud angebunden werden, um die Aufgaben bedarfsgerecht nach Betriebsstunden auszusteuern. Oder es können Störungen bearbeitet und gelöscht sowie deren Status, Ursachen, Historie und eventuelle Gegenmaßnahmen erfasst sowie mit Bildern versehen werden. Das geschieht im Logbuch. Es erlaubt, sämtliche auf­tretenden Ereignisse und vorgenommenen Maß­nahmen im Zusammenhang mit Wartungen oder Störungen firmenweit zu dokumentieren und letztlich zu tracken. Darüber hinaus steht es dem Kunden frei, das Tool zur täglichen Qualitäts­sicherung zu nutzen, etwa um regelmäßig an bestimmten Punkten der Linie Temperaturen zu messen oder am Ende jeder Schicht Behälter ins Labor zu bringen.

„Mit dem Edge Device schafft KHS die Voraussetzung für künftige IIoT-Anwendungen, die industrielle Prozesse mit höherer Konnektivität und Intelligenz versehen.“

Porträt von Deniz Ulutürk

Deniz Ulutürk

Product Manager Digital Products, KHS

Smartes Abomodell

Ulutürk sieht in der Nutzung der neuen App eine ­ganze Reihe von Vorteilen: „Besonders smart ist natürlich ­unsere Lösung als SaaS-Abomodell³. Kunden können bestimmte Funktionen zeitlich begrenzt mieten, also flexibel wieder abbestellen oder weitere Nutzerlizenzen erwerben. Und Updates beziehungsweise Patches sind prak­tischer­weise sofort verfügbar.“ Ein weiterer Vorteil ist, dass für die Kunden keine Anschaffungskosten für zusätzliche IT-Infrastruktur etwa in Form eines Servers im eigenen Werk entstehen und gleichzeitig Aufwände für Pflege und Wartung abgedeckt sind. Das wichtigste Argument sei aus seiner Sicht, dass es sich bei der Applikation um ein vorkonfiguriertes Tool handele, das mit der Maschine ausgeliefert werde und sofort startklar sei. Getränke­hersteller müssten sich nicht erst noch damit auseinandersetzen oder sich um gesonderte Softwarelieferanten bemühen. Neben der Webanwendung ist die App außerdem für mobile Endgeräte verfügbar und mit den gängigen Betriebssystemen iOS und Android kompatibel.

Abschließend betont Ulutürk, dass die KHS Connect­App Guide nicht nur für KHS-Anlagen genutzt werden kann: „Auch Fremd- und Peri­pherie­systeme wie Gabelstapler können eingebunden werden“, sagt er. „Bei verschiedenen Pilotkunden ist die Anwendung bereits im Einsatz. Den Markteintritt mit der ersten Ausbaustufe planen wir für Mitte des Jahres.“

¹ ­OEE = Overall Equipment Effectiveness (Gesamtanlageneffektivität): ­Betriebswirtschaftliche Kennzahl zur Beurteilung der Produktivität technischer Anlagen oder Maschinen

² CILT = Cleaning, Inspection, Lubrication, Tightening (Reinigung, Inspektion, Schmierung, Nachziehen z. B. von Schrauben oder Beschlägen)

³ SaaS = Software as a Service, ein cloudbasiertes Software­bereitstellungsmodell

Noch Fragen?

Deniz Ulutürk

KHS GmbH, Hamburg

+49 40 67907 450 deniz.ulutuerk@khs.com