
Offen und neugierig
Den Überblick im dynamischen und zunehmend komplexeren Umfeld der Nachhaltigkeit behalten und KHS für die Zukunft gut aufzustellen – das zählt zu den Kernaufgaben von Nicole Pohl. Und ihre Verantwortung wächst: Seit Oktober ist sie die Menschenrechtsbeauftragte des Unternehmens.
Seit rund 10 Jahren engagiert Nicole Pohl sich bei KHS für das Thema Nachhaltigkeit. Zuvor hat sie als Senior Online Manager die gesamte Online-Kommunikation von der Website bis hin zu Social Media verantwortet. Dann habe das Unternehmen seinen Kunden die Vorteile stärker aufzeigen wollen, die aus der Einsparung von zum Beispiel Energie und Wasser resultieren. „Dafür brauchten wir ein geeignetes Format“, erinnert sie sich. „Das war der Startschuss für den freiwilligen KHS-Nachhaltigkeitsbericht.“ Den Bericht aufzusetzen, wird eine ihrer zentralen Aufgaben.
Blick über den Tellerrand
Ab diesem Zeitpunkt lässt sie das Thema nicht mehr los. Die Verantwortung für den Bericht ermöglicht ihr, sich innerhalb der Unternehmensgruppe weiter zu vernetzen. Mit Kolleginnen und Kollegen diskutiert sie über die entsprechenden Fragen und setzt Nachhaltigkeitsimpulse. Dafür arbeitet sie sich eigeninitiativ in immer neue Themenfelder ein.

Pohl begrüßt die hohe Sichtbarkeit des Themas Nachhaltigkeit sowie das gemeinsame Zielbild von KHS und dem Mutterkonzern Salzgitter.

In puncto Nachhaltigkeit gebe es immer etwas zu lernen, findet Pohl. Ihr Fokus liegt darauf abzuwägen, wie KHS sich rechtzeitig auf neue Herausforderungen vorbereiten kann.
Kontinuierlicher Lernprozess
Die Pariser Klimakonferenz 2015 mit dem Ziel einer weltweiten Klimaneutralität bis 2050 wird zu einem zentralen Ausgangspunkt für Pohl: Seitdem verfolgt sie intensiv die Vielzahl staatlicher und institutioneller Pflichten und Vorhaben, um daraus Chancen und Risiken für KHS abzuleiten. „Mittlerweile ist Nachhaltigkeit mit ihren vielen Facetten ein fester Bestandteil globaler Regulierung. Und die ist dynamisch, weil politische Veränderungen oder Verschiebungen eben auch neue Herausforderungen bringen. Wir befinden uns in einem dauernden Lernprozess“, betont Pohl. „Mein Ansatz ist es, im Team rechtzeitig abzuwägen, wie sich KHS darauf vorbereiten kann.“ Kritisch sieht sie die Frequenz neuer Verordnungen und deren extreme Detailtiefe: „Manchmal fragt man sich, ob dabei das große Ganze nicht aus den Augen verloren wird. Dass Klimaschutz und Menschenrechte fester Teil der unternehmerischen Verantwortung sein müssen, ist berechtigt. Aber zu viele Regeln und komplexe Anforderungen in sehr kurzer Zeit führen zu Reaktanz. Das ist kontraproduktiv.“
Zur Person:
Nicole Pohl
Nach dem Niederlande-Studium an der Universität Münster und ihrem ersten Job in einer Werbeagentur steigt die gebürtige Dortmunderin 2006 bei KHS ein. Zunächst als Senior Online Manager tätig, widmet sie sich seit mehr als 10 Jahren ganz dem Thema Nachhaltigkeit. Dem Ruhrgebiet ist die heute 53-Jährige immer treu geblieben: Sie lebt mit ihrer Familie in Castrop-Rauxel.
Hohe Sichtbarkeit
Grundsätzlich sieht Pohl das Thema jedoch positiv: „Es ist gut, dass das Thema Nachhaltigkeit mittlerweile diese hohe Sichtbarkeit genießt.“ Das gelte für die KHS Gruppe und die Salzgitter AG gleichermaßen. Sie begrüßt, dass es ein gemeinsames Zielbild gebe, an dem KHS als Konzerngesellschaft mit eigens definierten Maßnahmen mitwirke. So dokumentiert KHS gegenüber seinen Stakeholdern seine eigene Nachhaltigkeitsperformance durch weiterhin freiwillige Berichterstattung. Auch auf die Organisationsstruktur wirkt sich das aus: 2023 werden die langjährigen Kompetenzen und Ressourcen im KHS-Nachhaltigkeitsmanagement zusammengeführt. Es steuert die Umsetzung und sukzessive Fortentwicklung des KHS-weiten Nachhaltigkeitsprogramms.
Zunehmende Verantwortung
Seitdem ist ihr Tätigkeitsfeld weiter gewachsen: Als Senior ESG Manager koordiniert Pohl seit Oktober 2024 neben Umwelt- zusätzlich Themen aus den Bereichen Soziales und Unternehmensverantwortung – immer im engen Austausch mit den jeweiligen Fachabteilungen. Dazu zählt die Aufgabe als Menschenrechtsbeauftragte im Rahmen des seit Anfang 2024 für KHS geltenden Lieferkettengesetzes: „In dieser Funktion sorge ich im Zusammenspiel mit den Kollegen von Einkauf, Compliance und Rechtsabteilung sowie dem Mutterkonzern dafür, dass wir mögliche Risiken in der Lieferkette überwachen und vermeiden. Das umfasst viele spannende Aufgaben und Herausforderungen, denen wir uns gemeinsam stellen“, sagt sie.
„Aus gutem Grund müssen Klimaschutz und Menschenrechte fester Teil der unternehmerischen Verantwortung sein.“
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Senior ESG Manager, KHS
Weltoffenheit in den Genen
Im Lauf ihrer beruflichen wie privaten Entwicklung hat Pohl sich immer wieder neuen Verantwortlichkeiten zuwenden und Kontakte rund um den Globus knüpfen können. Dabei profitiert sie von der Weltoffenheit, die ihr bereits in die Wiege gelegt wurde: Ihr Vater unternahm mit Anfang 20 eine dreijährige Weltreise mit dem Fahrrad, die ihn bis nach Australien führte. In dieser Zeit lernte er seine spätere Frau, eine Amsterdamerin kennen. „Wir sind eine sehr polyglotte Familie, die auf Deutschland, die Niederlande, Italien, Marokko und Surinam verteilt lebt“, stellt Pohl fest. „Schon früh habe ich großes Interesse an anderen Kulturen entwickelt, mit denen ich zuhause dauernd in Berührung kam. Ich begegne neuen Menschen grundsätzlich offen und interessiert. Sprache und ein Gespür für Vielfalt sind der Schlüssel für ein gutes Miteinander – beruflich wie privat. Meine Eltern haben hier für mich eine Tür weit aufgestoßen.“

Der Dortmunderin Nicole Pohl – hier am PHOENIX See in ihrer Heimatstadt – wurde dank einer polyglotten Familie Weltoffenheit buchstäblich in die Wiege gelegt.