Der KHS-Nachhaltigkeitsbericht für die Jahre 2019 und 2020 ist bereits die vierte Ausgabe, die das Unternehmen seit 2015 auf freiwilliger Basis publiziert. Der gesamte inhaltliche Aufbau hat sich neben den GRI*-Standards an den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen sowie den gesetzlichen Berichtspflichten gemäß CSR-RUG** orientiert. Diese Vorgehensweise ist das Resultat eines Benchmarks, der Verbesserungspotenziale identifiziert hat, um die freiwillige Berichterstattung weiter zu professionalisieren. So finden Interessierte insbesondere vertiefende Inhalte zu den wesentlichen ökonomischen, sozialen und ökologischen Managementansätzen von KHS sowie erweiterte Kennzahlen vor. Erstmals ist den ausländischen Produktionsstandorten im Bericht ein eigener Schwerpunkt gewidmet. Neben Einblicken in das Selbstverständnis ihrer lokalen Verantwortung werden außerdem Projekte aus den Bereichen Arbeitssicherheit und Umweltschutz vorgestellt, die vor Ort erfolgreich umgesetzt wurden. Somit bekommt der Leser einen umfassenden Einblick in das gesamtunternehmerische Nachhaltigkeitsengagement.

* GRI = Global Reporting Initiative, internationale, unabhängige Normungsorganisation, die Richtlinien für Nachhaltigkeitsberichte von Großunternehmen, KMUs, Regierungen und NGOs definiert.
** CSR-RUG = CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz, legt in Deutschland neue Berichtspflichten insbesondere für große börsennotierte Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigen fest.

Zum Klimaschutz als Teil der Unternehmensstrategie

»Wir loten alle Möglichkeiten aus, um im Rahmen unserer eigenen Wertschöpfung Emissionen zu reduzieren und Ressourcen zu schonen.«

Kai Acker

Vorsitzender der Geschäftsführung, KHS GmbH

 

Umweltschutz und Produktverantwortung

Dass Nachhaltigkeit und die Kommunikation darüber bei KHS Chefsache sind, unterstreicht der Einstieg in den neuen Bericht, den die vier Geschäftsführer Kai Acker, Dr. Johannes T. Grobe, Martin Resch und Beate Schäfer mit einem gemeinsamen Interview bestreiten. Eine der Kernbotschaften dieses Gesprächs ist, dass die Themen Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft beim Dortmunder Systemanbieter einen hohen Stellenwert einnehmen. Das gilt zum Beispiel für die Bemühungen um den betrieblichen Umweltschutz – in Deutschland etwa bezieht KHS seit 2016 Strom aus regenerativen Quellen. In den Jahren 2019 und 2020 allein konnten so insgesamt 10.868 Tonnen CO2-Emissionen vermieden werden. Auch im Bereich der Produktverantwortung unterstützt das Unternehmen seine Kunden bei ihren jeweiligen Herausforderungen. Dafür entwickelt KHS beispielsweise Maschinenlösungen, die Bedienerschutz und Ergonomie oder Produktsicherheit sowie Ressourcen- und Energieeinsparungen in den Mittelpunkt stellen.

Zur Rolle von Nachhaltigkeit für das Recruiting

»In einer Zeit, in der sich Unternehmen eher bei potenziellen Kandidaten bewerben als umgekehrt, kann Nachhaltigkeit das Zünglein an der Waage sein.«

Beate Schäfer

Geschäftsführung Personal, KHS GmbH

 

Nicole Pohl, die als Senior Online Manager und Verantwortliche für die Themen CSR und Nachhaltigkeit bei KHS für die Veröffentlichung des Berichts zuständig ist, betont: „Wir sind uns unserer Verantwortung im Zusammenhang mit der Nachhaltigkeitsberichterstattung bewusst. Und wir wollen darauf vorbereitet sein, dass die Berichtspflicht künftig womöglich auf nicht börsennotierte Unternehmen ausgeweitet wird. Deshalb orientieren wir uns nicht nur an dem international anerkannten Standard der GRI, sondern haben uns zusätzlich mit den Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen dezidiert auseinandergesetzt“, erklärt Pohl. „Unsere Kunden und Stakeholder agieren zum Großteil global und informieren über Ihre Leistungen im Bereich der Nachhaltigkeit nach anerkannten internationalen Standards. Umso wichtiger ist es für uns, denselben hohen Anspruch an uns zu stellen und eine Vergleichbarkeit in den Aussagen und Kennzahlen zu schaffen.“

Zur Bedeutung der Kreislaufwirtschaft

»Für KHS sind Reduzieren und Recyceln das Gebot der Stunde, um ökologisch und ökonomisch zukunftsfähig zu bleiben.«

Dr. Johannes T. Grobe

Geschäftsführung Sales & Service, KHS GmbH

 

Modulare und digitale Lösungen

Entsprechend trägt der jüngste Bericht den Titel „Globale Verantwortung – weitsichtig und zuverlässig handeln“. Dabei kristallisiert sich insbesondere die Frage heraus, wie KHS seine Kunden bei der Umsetzung ihrer jeweiligen Klimaziele zukünftig noch stärker und gezielter unterstützen kann. „Unsere Anlagen sowie Verpackungslösungen sind wesentlicher Teil in der Wertschöpfungskette des Kunden“, betont Nicole Pohl. „Damit sie über viele Jahre zuverlässig laufen und somit möglichst klima- und ressourcenschonend produzieren, braucht es eine Vielzahl an Servicelösungen. Sie sollen dafür sorgen, dass ein Kunde seine Anlage je nach Anforderung erweitern kann, ohne gleich komplett in eine neue Linie investieren zu müssen. KHS bietet hier eine Auswahl modularer Lösungen für genau diesen Anwendungsfall – zum Beispiel mit dem Papiereinschlag, der inzwischen auch als Retrofit angeboten wird (siehe Artikel „Eine Option mehr“).“

Über den Effekt dezentraler Produktion und kundennahen Services

»Wir vermeiden überflüssige Transporte und organisieren unsere Beschaffung lokal – das ist sowohl ökologisch als auch kulturell nachhaltig.«

Martin Resch

Geschäftsführung Finanzen, Einkauf & IT, KHS GmbH

 

Darüber hinaus entwickeln sich digitale Services und das Beratungsangebot stetig weiter: „Im neuen Online-Kundenportal KHS Connect etwa bieten wir zukünftig neben modernen Online-Shop-Funktionalitäten insbesondere individuelle, auf die Maschinen unserer Kunden abgestimmte Informationen und Beratungsleistungen zu Serviceprodukten, Umbauten und Optimierungsmöglichkeiten an“, erklärt Pohl. Deutschland, Österreich und die Schweiz sowie Nord- und Südeuropa nutzen KHS Connect bereits. Bis 2022 sollen alle Kunden weltweit auf KHS Connect zugreifen können.“

Über betrieblichen Umweltschutz in den KHS-Werken

»In unseren Produktions­prozessen steht Nachhaltigkeit im Sinne einer Kette der kleinen Schritte seit vielen Jahren auf der Agenda.«

Dr. Johannes T. Grobe

Geschäftsführung Sales & Service, KHS GmbH

 

Reduzieren und Recyceln

Angesichts zunehmend kritischer und klimabewusster Konsumenten richtet die Getränkeindustrie ihr Augenmerk vor allem auf kreislauffähige Verpackungslösungen und eine kontinuierliche Senkung der CO2-Emissionen im Herstellungsprozess ihrer Produkte – nicht zuletzt aufgrund einer immer restriktiveren Gesetzgebung in der EU und vielen anderen Ländern. Für KHS bedeutet das, den Energie- und Ressourcenverbrauch seiner Abfüll- und Verpackungslinien weiter zu senken und alle Potenziale der Einsparung beziehungsweise Wiederverwendung von Material, etwa bei PET-Flaschen, auszuschöpfen. Ein Beispiel dafür ist die von KHS und ALPLA gemeinsam entwickelte PET-Mehrwegflasche, deren Rezyklatanteil bis zu 35 Prozent beträgt und mit 55 Gramm rund 10 Gramm weniger wiegt als herkömmliche 1-Liter-Flaschen. Hinzu kommt die Entwicklung wegweisender Behälter- und Verpackungsformen, die immer weniger Müll produzieren oder den zunehmenden Anforderungen einer geschlossenen Kreislaufwirtschaft entsprechen. Dazu zählen das Nature MultiPack, der Papiereinschlag, „Beyond Juice“, das Konzept für recycelbare PET-Flaschen mit Barriereschutz oder die jüngste Entwicklung CNP (siehe Artikel „Flexibilitätswunder“).

Über den indirekten Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit

»Mit unseren innovativen Behälter- und Verpackungs­lösungen erzielen wir bei Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft einen starken Impact.«

Kai Acker

Vorsitzender der Geschäftsführung, KHS GmbH

 

All diesen Anstrengungen liegt das Engagement der Mitarbeiter zugrunde. Daher findet als weiteres strategisches Handlungsfeld die soziale Nachhaltigkeit besondere Berücksichtigung im Bericht. Das wertschätzende Miteinander im Unternehmen ist die Voraussetzung für das Engagement, das Know-how und den Innovationsgeist, der entscheidend ist, um den Herausforderungen, die insbesondere der demografische Wandel und die Digitalisierung mit sich bringen, erfolgreich zu begegnen.

Über nachhaltige Unternehmensführung

»Wenn wir unsere Unternehmensziele mit möglichst geringem Ressourceneinsatz dauerhaft erreichen, ist das gut für die Umwelt und für unsere Stakeholder.«

Martin Resch

Geschäftsführung Finanzen, Einkauf & IT, KHS GmbH

 

Der Bericht gliedert sich in die vier Hauptkapitel Strategie & Governance, Produktverantwortung, Betriebsökologie sowie Soziales. In diesen Kapiteln finden sich die für standardisierte Berichte wesentlichen ökonomischen, sozialen und ökologischen Managementansätze von KHS. Limitierungen bestehen aktuell noch in der Berücksichtigung der fünf Produktionsstätten außerhalb Deutschlands in der Dokumentation der Kennzahlen. „Bisher sind die Kriterien und Leistungsparameter noch nicht 100 Prozent vergleichbar. Spätestens in der nächsten Ausgabe des Berichts wollen wir alle Werke einheitlich abbilden,“ sagt Nicole Pohl.

Über sich verändernde Anforderungen an Mitarbeiter

»Die Qualifikationen in technischen Berufen werden sich unter dem Aspekt von Nachhaltigkeit verändern – ähnlich wie wir es bei der Digitalisierung erlebt haben.«

Beate Schäfer

Geschäftsführung Personal, KHS GmbH

 

Noch Fragen?

Nicole Pohl
KHS GmbH, Dortmund

Telefon: +49 231 569 1497
E-Mail: nicole.pohl@khs.com