Im vergangenen Sommer hat KHS seinen dritten Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. Das Unternehmen blickt auf sein gesamtunternehmerisches Engagement und seine gesellschaftliche Verantwortung in den Jahren 2017 und 2018 zurück. Umfassend ist hier nachzulesen, was bisher erreicht wurde. Zugleich richtet sich das Augenmerk auch auf die Zukunft: Wo steht KHS heute mit seinen Leistungen und wohin ­führen die nächsten Schritte, um der Klimaverantwortung gerecht zu werden?

Der Bericht greift erneut ein übergeordnetes Thema auf, das in den einzelnen Kapiteln konkrete Beispiele beschreibt. In der letzten Ausgabe zogen sich als roter Faden der Werkstoff PET sowie der vermeintliche Widerspruch zwischen Kunststoffflasche und Nachhaltigkeit durch den Bericht. Auch wenn KHS dem Material selbstverständlich weiterhin große Aufmerksamkeit schenkt, wurde für den aktuellen Bericht der Fokus wegen der hohen Relevanz für die Getränke- und Verpackungsindustrie auf die Verantwortung für unser Klima gerichtet. Bei der Frage, wo weitere Schritte zur Reduk­tion des CO2-Footprints erreicht wurden und noch erzielt werden können, sind für die Kunden von KHS vor allem der Abfüll- und Verpackungsprozess sowie die Verpackung selbst von Interesse. Hier stellt KHS im vorliegenden Bericht seine Meilensteine aus den Jahren 2017 und 2018 vor. Darüber hinaus blickt KHS auch besonders auf die Optimierung von Prozessen in der Entwicklung und Fertigung von Maschinen und Anlagen.

‚Zero Emissions‘, Energie- und Ressourceneinsparung, Abfallvermeidung, CO2-Footprint und Recycling, aber auch TCO oder ‚War for Talents‘, der Kampf um qualifizierte Arbeitskräfte sind die Themen, welche die Getränkeindustrie aktuell besonders beschäftigen.

Internationale Standards

2015 veröffentlichte KHS erstmals einen Nachhaltigkeitsbericht auf freiwilliger Basis. Der nun erschienene Bericht richtet sein Augenmerk auf das Nachhaltigkeitsengagement und seine Entwicklungen, die auf Basis des international anerkannten Berichtsstandards GRI für globale Nachhaltigkeitsberichterstattung erarbeitet und vorgestellt werden. Nicole Pohl, die als Senior Online Manager für die Veröffentlichung des Berichts zuständig ist: „Wir sind uns unserer unternehmerischen Verantwortung in Sachen Nachhaltigkeit sehr bewusst.

Der Bericht soll sich deshalb mit Pflichtberichten nach dem GRI-Standard messen können. Aufbau und die inhaltlichen Leitlinien spiegeln sich in unserer Berichterstattung demnach in erkennbarer Weise wider. Unsere Stakeholder sollen so auch Vergleiche zwischen Nachhaltigkeitsberichten ziehen können.“ Da versteht es sich von selbst, dass auch jene Dinge angesprochen werden, die zukünftig noch stärker in den Fokus rücken werden. „Schließlich ist es bei den Herausforderungen, die im Rahmen der Klimadebatte auf uns zukommen, nicht verwunderlich, dass einiges an Aufgaben noch vor uns liegt. Wichtig ist es, dass wir uns permanent hinterfragen und schauen, wo wir auch im Kleinen Dinge besser machen können, um unserer Klimaverantwortung gerecht zu werden.“ Das zeigt der Bericht in den entsprechenden Kapiteln anhand konkreter Beispiele auf. „Wir haben uns auch mit den Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen dezidiert auseinandergesetzt“, betont Pohl. „Bei der Überprüfung der insgesamt 17 dort definierten Ziele stellte sich heraus, dass es gerade im Bereich des Klimaschutzes viele Überschneidungen zwischen uns und unseren Kunden gibt.

Verantwortlich für die Definition der ehrgeizigen ökologischen Ziele der deutschen KHS-Standorte ist Facility Manager Ralf Pentinghaus.
Verantwortlich für die Definition der ehrgeizigen ökologischen Ziele der deutschen KHS-Standorte ist Facility Manager Ralf Pentinghaus.

Strategie und Unternehmensführung

Im ersten Teil des Berichts unterstreicht die KHS-Geschäftsführung die Bedeutung von Nachhaltigkeit und Klimaverantwortung für das Unternehmen. Neben einer Einleitung in die drei übrigen Kapitel Soziales Engagement, Ökonomisches Bewusstsein und Ökonomische Verantwortung werden hier Themen wie Nachhaltigkeitsmanagement, Compliance und Innovationen ange­sprochen. Der Blick richtet sich auch auf das Thema ­Lieferkette, und alle unternehmensrelevanten Kennzahlen werden präsentiert.

Nachhaltigkeitsthemen werden aktuell in interdisziplinärer Zusammenarbeit behandelt, um fachsübergreifende Herausforderungen von Anfang an ganzheitlich anzugehen.

Kollegen im Fokus

Die bisher erzielten Ergebnisse sind auf das Engagement aller KHS-Mitarbeiter zurückzuführen. Entsprechend stellen ausgewählte Kollegen das inzwischen Erreichte und aktuell Angestrebte vor. Sie stehen im Mittelpunkt und geben dem Engagement ein Gesicht. „So erreichen wir sowohl unsere externen als auch unsere internen Stakeholder“, erklärt Pohl. „Schließlich wird das Thema immer wichtiger und greift zunehmend in den Alltag jedes Einzelnen ein. Wir wollen Nachhaltigkeit greifbar machen und unsere Kollegen weiter dafür sensibilisieren.“

Anhand von Beispielen werden die vielfältigen Initiativen, Aktivitäten und Maßnahmen präsentiert, die den Klimaschutz unterstützen – und die Geschichten derjenigen Menschen erzählt, die dahinterstehen. In einem Fall etwa wird dargestellt, wie Christopher Stuhlmann in Kleve eines Abends beim Fernsehen die Idee zum Nature MultiPack™ kam – jener Verpackungslösung, die dank Klebepunkten die Behälter zusammenhält und somit auf Folie als Umverpackung gänzlich verzichtet. Der Leser erfährt, wie er am nächsten Tag im Baumarkt sämtliche Klebstoffsorten kaufte und damit experimentierte, und welche Schritte eines langen Weges dank Stuhlmanns Beharrlichkeit schließlich zum Ziel und der erfolgreichen Produktinnovation führten. In einer anderen Geschichte erzählt Jochen Ohrem aus seiner eigenen Erfahrung als Trainee im Programm Engineer4Future, das KHS Absolventen der Ingenieursstudiengänge Elektrotechnik, Informationstechnik und Maschinenbau bietet: Der 38-Jährige tritt als Beweis dafür an, wie schnell man bei KHS in eine sehr verantwortungsvolle Position kommen kann. Seit 2014 im Unternehmen, koordiniert er seit 2018 in Dortmund das F&E-Management von KHS, eine Stabsstelle, die Zukunftsprojekte sowie deren öffentliche Förderung anstößt und koordiniert. Ein drittes Beispiel beschreibt unter der Überschrift Lean Management, wie in Bad Kreuznach die sogenannte Beize neu strukturiert wurde. Darunter versteht man den Prozessschritt der Oberflächenbehandlung, mit dem die Korrosionsbeständigkeit von Edelstahl sichergestellt wird. Jürgen Boos und Holger Thomann berichten über Maßnahmen zum Abwasserschutz und zur Verbesserung der Raumluft sowie eine Reihe von anderen Aktivitäten, die neben ihrem umweltschonenden Effekt auch zu höherer Effizienz und verbessertem Arbeitsschutz beitragen.

»Wir müssen uns permanent hinterfragen und schauen, wo wir auch im Kleinen besser werden können.«

Nicole Pohl
Senior Online Manager bei KHS

Soziales Engagement

Die zweite Säule des Nachhaltigkeitsberichts fokussiert auf Themen wie Personalentwicklung, Arbeits- und Gesundheitsschutz, Diversity und generationenübergreifendes Arbeiten. Hier wird anhand von Beispielen aufgezeigt, wie KHS die junge Generation für die Mitarbeit im Unternehmen gewinnt. Gleichzeitig wird sichergestellt, dass vorhandenes und wertvolles Expertenwissen nicht mit dem Ausscheiden älterer Mitarbeiter verlorengeht. Durch den gezielten und rechtzeitigen Austausch mit jüngeren Kollegen wird es für KHS bewahrt und langfristig verfügbar gemacht.

Ökologisches Bewusstsein

„Wenn wir unsere Kunden dabei unterstützen wollen, ihre ‚Zero Emissions‘- und ‚Zero Waste‘-Ziele zu erreichen, müssen wir vorangehen und aufzeigen, was wir bei der Einsparung von Ressourcen und damit CO2 unternehmen und zukünftig tun werden“, betont Pohl. In diesem Sinne sind die vorausschauenden Ziele zu verstehen, die KHS sich selbst bis zum Jahr 2025 setzt. Verantwortlich dafür ist Ralf Pentinghaus als Leiter Facility Management. Seine Maxime ist es, über die reine Erfüllung von Auflagen deutlich hinauszugehen und Standards zu übertreffen. Entsprechend behandelt dieser Teil des Nachhaltigkeitsberichts vorrangig die Standortperformance, aber auch Aspekte wie Strukturinvestitionen zur Sicherung der eigenen Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit. Dabei stellt KHS auch das internationale Engagement vor und zeigt am Beispiel Indien, wie der dortige Produktions­standort schon lange auf kontinuierliche Nachhaltigkeitsmaßnahmen setzt. Mit der Darstellung der umfassenden Standortaudits, -zertifizierungen und -ratings sowohl zum Thema Ökologie als auch in den Bereichen Ethik, Arbeitssicherheit und Lieferkette entspricht KHS den wachsenden Anforderungen auf internationaler Ebene.

Jürgen Boos aus Bad Kreuznach ist einer der KHS-Kollegen, die im aktuellen Bericht ihre persönliche Nachhaltigkeitsgeschichte erzählen.
Jürgen Boos aus Bad Kreuznach ist einer der KHS-Kollegen, die im aktuellen Bericht ihre persönliche Nachhaltigkeitsgeschichte erzählen.

Ökonomische Verantwortung

Der vierte und letzte Teil des Berichts beleuchtet die Nachhaltigkeit unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Dazu gehören Themen wie Ressourceneinsparungen, die KHS mit einer Vielzahl an Neu- und Weiterentwicklungen entlang der Wertschöpfungskette ermöglicht, und die den CO2-Ausstoß reduzieren helfen. Auch Themen wie Transport und Logistik werden untersucht, weil sie ebenfalls zur Senkung der CO2-Emissionen beitragen. Im Bereich Forschung und Entwicklung zeigt sich, wie KHS sich mit der Steigerung der Produktionseffizienz und damit der Wertschöpfung seiner Kunden beschäftigt und dafür sorgt, dass Produkte, Lösungen und Geschäftsmodelle für beide Seiten zukunftsfähig sind und bleiben.

Insgesamt verdeutlicht der Bericht, dass KHS langfristig denkt. Schließlich ist Nachhaltigkeit kein gerader Weg, sondern hat viele Nebenstrecken. Wenn man ausnahmsweise mal die falsche Abzweigung genommen hat, muss man wieder zurück - wie in jedem fortwährenden Lern- und Verbesserungsprozess.

Noch Fragen?

Nicole Pohl
KHS GmbH, Dortmund

Telefon: +49 231 569 1497
E-Mail: nicole.pohl@khs.com