Chopfab – so firmiert das massentaugliche Craft-Beer-Sortiment der Brauerei Doppelleu aus Winterthur. Das mag geschrieben etwas seltsam aussehen, aber wenn Philip Bucher, der das Unternehmen 2012 gemeinsam mit Jörg Schönberg gegründet hat, es in seinem Schweizer Dialekt ausspricht, klingt das martialische „Kopf ab!“ fast wie eine freundliche Einladung, mit ihm ein Bier zu köpfen und sich in geselliger Runde zu erfrischen. Und genau so ist es auch gemeint. Bucher jedenfalls freut sich darüber, dass man über seine unkonventionelle Marke spricht. „Angesichts des eher geringen Marketing-Budgets, das uns zur Verfügung steht, setzen wir auf Mund-zu-Mund-Propaganda. Da hilft so ein Name natürlich“, erklärt er. Als langjähriger Marketing- und Vertriebsprofi weiß er genau, wovon er spricht.

Pioniergeist und hohes Tempo

Wie Bucher ist auch sein Partner mit kaufmännisch-betriebswirtschaftlichem Hintergrund ein Quereinsteiger. Zwar hatten sie beide zunächst keine Ahnung vom Brauen, wie Bucher fröhlich einräumt, aber als geübte Bierkonsumenten zumindest eine genaue Vorstellung davon, was ein herausragendes Bier ausmacht. Und ihnen war aufgefallen, dass der weltweite Trend zu Craft Beer die Schweiz gerade erst erreichte – mit einiger Verspätung. Schnell war ihnen klar, welche wirtschaftliche Chance sich hier bot. Mit Pioniergeist und hohem Tempo bauten sie die „Brauwerkstatt“ auf, wie sie ihre Brauerei nennen, und positionierten sich in der Craft-Beer-Nische. Der trendige, coole Markenauftritt und unkonventionelles, modernes Marketing sorgen ganz gezielt für die erwünschte Abgrenzung sowohl von den eher traditionellen, regionalen Brauereien als auch von den zwei industriellen Großunternehmen, die den Markt in der Deutschschweiz dominieren.

Mit ihren obergärigen und abwechslungsreichen Biersorten erreichen sie schnell ein junges, urbanes und Lifestyle-orientiertes Publikum mit Sinn für Genuss jenseits des Stammtisches. „Unter dem Label ,Chopfab‘ bieten wir heute acht Biersorten an, die nicht besonders verrückt, sondern gut trinkbar und perfekt für den Craft-Beer-Einsteiger geeignet sind“, charakterisiert Bucher das Sortiment. Darüber hinaus gibt es sechs Doppelleu-Biere, die eher etwas für Fortgeschrittene sind: „Hier verwenden wir auch ausgefallenere Zutaten wie Orangenschalen, Koriander oder Ingwer, um ganz besondere Aromen zu erzielen.“

Rasantes Wachstum

Bei der Zielgruppenansprache kann die Brauerei nicht auf reichweitenstarke Anzeigen- oder TV-Werbung setzen, sondern muss alternative Maßnahmen ergreifen. „Seit gut drei Jahren sind wir auf dem Markt“, sagt Philip Bucher. „In dieser Zeit waren wir an 150 Messetagen auf Gourmet- und Slow-Food-Veranstaltungen präsent und haben rund 500 Verkostungen im Einzelhandel angeboten. Für uns ist dieses Sampling enorm wichtig, um unseren Bierstil bekannt und beliebt zu machen. Bier ist schließlich Geschmackssache.“ Ein zweites Standbein sind Events wie Musikfestivals oder Stadtfeste, die Doppelleu dazu nutzt, um möglichst viele Menschen direkt von seinen Produkten zu überzeugen.

Das Konzept geht auf: Nach nicht einmal vier Jahren ist Doppelleu die unangefochtene Nummer eins in der aufkeimenden schweizerischen Craft-Beer-Szene, und bei den obergärigen Bieren sind Bucher, Schönberg und ihr Team inzwischen Marktführer. Selten ist eine Brauerei in der Schweiz in so kurzer Zeit so schnell gewachsen: Die Kapazität musste von anfänglich 5.000 Hektolitern bereits dreimal aufgestockt werden, erst auf 15.000, dann auf 35.000 und zuletzt im September auf 100.000 Hektoliter. Entsprechend eng ist es auch in der Halle geworden, in der die Brauwerkstatt ihren Sitz hat.

Bislang füllte Doppelleu seine Biere vor allem in Flaschen und Dosen ab. Um verstärkt in der Gastronomie Fuß zu fassen, die gerade beim zukünftigen Markenaufbau eine noch größere Rolle spielen soll, musste in eine leistungsfähige und flexible Keg-Abfüllanlage investiert werden.

Einmalige Kompaktheit

Nachdem sich Doppelleu im Markt ein Bild gemacht hatte, wurde man sich schnell mit dem Systemanbieter KHS einig: „Es gab eigentlich gar keine Alternative zu deren Anlage“, erklärt Braumeister Philipp ­Wagner. „Technisch haben die Leute von KHS uns die einzige Lösung angeboten, bei der wir die Kompaktheit, die wir brauchten, damit die Anlage in unsere Halle passt, nicht mit Einbußen in der Leistungsfähigkeit oder Geschwindigkeit bezahlen mussten.“ Tatsächlich punktet die Innokeg CombiKeg neben ihrer Flexibilität und der Abfüllleistung mit ihrer äußerst kompakten Bauweise: Auslauf- und Einlauftransporteur für die Kegs sind sehr platzsparend direkt nebeneinander angebracht, und außer Innenreinigung und Füllstation sind auch die Außenreinigungsstationen in die Anlage integriert. Selbst die Medientanks für die Versorgung mit Laugen, Säure, Mischwasser und Heißwasser finden noch innerhalb der Verkleidung Platz.

Schnelle Entscheidungen

Weil die Schweizer es mit der Anlage besonders eilig hatten, wurde diese im Werk in Bad Kreuznach zeitlich vorgezogen. „Auch das hat den Ausschlag dafür gegeben, dass wir ins Geschäft gekommen sind“, sagt Wagner. „Das Tolle hier bei Doppelleu ist, wie rasch wir Entscheidungen treffen. Uns ist immer schnell klar, was wir wollen, und das wird dann konsequent genauso umgesetzt. Da ist es natürlich perfekt, wenn man es mit einem Partner zu tun hat, der das Tempo mithalten kann.“ KHS konnte mithalten und kann es auch weiterhin. Die Anlage in Winterthur war innerhalb kürzester Zeit aufgebaut, angeschlossen und in Betrieb genommen – weil bei der Umsetzung niemand jemals kopflos war.

Ihr Ansprechpartner zum Thema

Roger Daum
Product Manager Keg
KHS GmbH, Bad Kreuznach

Telefon: +49 (0)671 852-2227
E-Mail: roger.daum@khs.com

Niemals kopflos sind Philip Bucher und Philipp Wagner, selbst wenn das Wappentier Leu hier bedrohlich das Schwert schwenkt.
Niemals kopflos sind Philip Bucher und Philipp Wagner, selbst wenn das Wappentier Leu hier bedrohlich das Schwert schwenkt.
Innokeg CombiKeg: Neben Innenreinigung und Füllstation ist auch die Außen­reinigung platz­sparend in die Anlage integriert.
Innokeg CombiKeg: Neben Innenreinigung und Füllstation ist auch die Außen­reinigung platz­sparend in die Anlage integriert.

»Für uns ist Sampling enorm wichtig, um unseren Bierstil bekannt zu machen. Bier ist schließlich Geschmackssache.«

Philip Bucher,
Geschäftsführer Doppelleu Brauwerkstatt AG